Aktuelles
Neues Projekt zur Fütterung von Zweinutzungshühnern
"Optimierte Nährstoffversorgung von Zweinutzungshühnern - Angepasste Rationen, alternative Proteinquellen, Auswirkungen und Anpassungsmöglichkeiten" (Förderkennzeichen: 2822OE010)
Gesamtziel des Vorhabens ist es, die Leistungsfähigkeit des ökologischen Haltungssystems für Zweinutzungshühner unter den Gesichtspunkten ressourceneffiziente Rohstoffbeschaffung, Optimierung der Fütterung und Tierwohl zu verbessern. Dabei folgt der Versuchsaufbau der Grundannahme, dass Zweinutzungshühner der geringeren metabolischen Aktivität eine höhere Toleranz hinsichtlich der Futtermittelkomponenten und der Nährstoffdichte aufweisen.
Zu diesem Zweck wird im Projekt einerseits der Bedarf der Tiere betrachtet, indem Zweinutzungshennen mit moderater Legeleistung eingesetzt und mit hochleistenden Legehybriden verglichen werden. Andererseits wird der Anteil methioninreicher Futterkomponenten, welche auf dem Markt knapp oder deren Bedarf nur mithilfe von Importen gedeckt werden kann reduziert, indem das Futteraufnahmeregulationsvermögen der Tiere ausgenutzt sowie Insekten beziehungsweise Makroalgen als regionale Proteinquellen eingesetzt werden.
Ziel des Vorhabens ist es, neue Wege aufzuzeigen, wie die Haltung von Legehennen und Masttieren im Hinblick auf regionale Rohwarenbeschaffung und reduzierte Humanernährungskonkurrenz optimiert werden kann.
Im Fokus steht hierbei die Integration von zwei verschiedenen Insektenarten und Makroalgen in die Fütterungsregime verschiedener aktuell im Ökolandbau genutzter Gebrauchskreuzungen. Bei der Erschließung der genannten alternativen Proteinquellen liegt ein weiterer Schwerpunkt des Vorhabens auf der genauen Betrachtung der vorgelagerten Produktionszyklen der Fütterungskomponenten sowie die Erstellung von Nährstoffprofilen. Die Analyse der Produktionszyklen erfolgt unter den Gesichtspunkten ressourceneffiziente Erzeugung mittels Verwertung von Stoffnebenströmen, ausgewählten Aspekten der Umweltauswirkung, Produkthygiene, Futtermittelrechtliche Aspekte, Integrationspotentiale in bestehende Futtermittelketten, sowie Potentialanalysen zur betriebswirtschaftlichen Optimierung.
Laufzeit: Juli 2023 bis Juni 2027
Ansprechpartner: Gerriet Trei, Annemarie Kaiser
Bruderhahnaufzucht in Deutschland
Im Februar 2023 wurde der Online-Artikel Bruderhähne auf der KTBL-Homepage aktualisiert (Erstveröffentlichung Okt. 2021), insbesondere aufrund der geänderten Rechtslage und der inflationsbedingten stark gestiegenen Kosten.
Angesichts des Kükentötungsverbots seit 2022 hat die Bruderhahnaufzucht eine starke Bedeutung gewonnen. Die Bioverbände haben sich dazu verpflichtet, weil sie die Geschlechtsbestimmung im Ei ablehnen.
Der Beitrag gibt eine kurzgefasste Gesamtübersicht über die Thematik (Bedeutung, Rechtsvorschriften, Haltung, Fütterung, Wirtschaftlichkeit).
Link zur Homepage:
Alte Rassen in Ostdeutschland
In Kooperation mit dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg wurde Anfang 2023 eine Informationsschrift über alte Rassen veröffentlicht (120 S.):
"Alte Schwarzbunte und Sattelschweine - gefährdete Rassen in Brandenburg"
Der Fokus liegt auf Brandenburg, aber es werden alle in Ostdeutschland entstandenen Rassen vorgestellt (knapp 30).
Zu Beginn werden die Grundlagen des Rassenerhalts dargestellt (Definitionen, Gründe für den Rückgang und für die Erhaltung, Erhaltungsmaßnahmen, Vermarktungsmöglichkeiten).
Dann werden getrennt nach Tierarten die einzelnen Rassen vorgestellt, mit ihrer Nutzungsgeschichte und heutigen Verbreitung. Kurz wird beispielhaft auf Züchter hingewiesen, bei denen die Rasse in Brandenburg besichtigt werden kann.
Die meisten Bilder wurden von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) zur Verfügung gestellt.
Die Broschüre kann auch als gedrucktes Exemplar kostenfrei bezogen werden: bestellung@mluk.brandenburg.de
Masterarbeit zur artgemäßen Pferdehaltung prämiert
Leonie Krüger erhielt im Mai 2022 einen der Förderpreise für die besten Abschlussarbeiten von der Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft um das Pferd (GWP) für ihre Masterarbeit im Studiengang Öko-Agrarmanagement mit dem Titel: "Anwendung und Überprüfung der Software BestTUPferd zur Bewertung des Haltungsverfahrens Paddock Paradise". In der Arbeit wurde eine von der TU München neu entwickelte Software auf 13 deutschen Betrieben mit Paddock Paradise angewendet.
Leitfaden für Abschlussarbeiten am Fachbereich
Im Frühjahr 2022 wurde der Leitfaden für Abschlussarbeiten am Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz der Hochschule Eberswalde aktualisiert (4. Aufl.). Er gibt eine kurzgefasste Einführung in das wissenschaftliche Schreiben unter besonderer Berücksichtigung der Regularien des Fachbereichs (Fristen, etc.). Er enthält vor allem Empfehlungen zur formalen Gestaltung (z.B. Gliederung, Umgang mit Quellen) und gibt verschiedene Hinweise zur Literaturrecherche. Verschiedene Empfehlungen könnten auch für Studierende verwandter Studiengänge interessant sein.
Leitfaden-Abschlussarbeiten-FB-2-4.-Aufl.pdf
Abschaffung Käfighaltung
Auf EU-Ebene wird derzeit die Abschaffung der ausgestalteten Käfige diskutiert, nachdem die Batteriekäfige bereits verboten sind. Das EU-Parlament hatte im Juni 2021 die Abschaffung gefordert, nachdem eine Petition von fast 1,4 Millionen Bürgern unterzeichnet worden war. Im Juli 2021 kündigte die EU-Kommission dann an, bis Ende 2023 einen Gesetzesentwurf vorzulegen.
Im März 2022 wurden vom Fachgebiet die Erfahrungen mit der Abschaffung der Käfighaltung in Deutschland zusammengestellt (mit kurzen Rückblicken auch auf die Schweiz und Österreich).
Die Ausarbeitung besteht auf einem kurz gefassten Textteil, sowie einem ausführlichen Anhang mit Dokumentation von Zahlen.
"Abschaffung der Käfighaltung in Deutschland"
Abschlussbericht Zweinutzungshühner veröffentlicht
"ÖkoHuhn - Konzeption einer Ökologischen Hühnerzucht mit besonderer Beachtung einer möglichen Zweinutzung" (FKZ: 2815OE020 - 2815OE098 - 2815OE097)
Im November 2020 wurde der Abschlussbericht im Portal Orgprints veröffentlicht.
Das Forschungsprojekt lief von Anfang 2017 bis Ende 2019 und wurde im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft gefördert. Es handelte sich um ein Verbundprojekt von drei Partnern: Bioland Beratung GmbH (BBG), Ökologische Tierzucht gGmbH (ÖTZ), Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNE). Die Ergebnisse der vier Arbeitspakete wurden in drei Teilberichten veröffentlicht.
Im Teilbericht A werden die Ergebnisse der Zuchtarbeit der ÖTZ im Berichtszeitraum dokumentiert.
Im Teilbericht B (HNE) werden Ergebnisse der Leistungsprüfungen der HNE vorgestellt. Insgesamt wurden 13 Herkünfte auf zwei Versuchsstationen sowie 11 Praxisbetrieben getestet: Rassehühner (Vorwerk, Marans, Deutsches Lachshuhn, Bielefelder Kennhuhn), Herkünfte der ÖTZ (Bresse, Domäne Gold, Bresse x New Hampshire, New Hampshire x Bresse, Bresse x White Rock, White Rock x Bresse) (die Kreuzungen mit Bresse werden heute als „Coffee“ bzw. „Cream“ angeboten). Neben den üblichen Leistungsmerkmalen (Legeleistung, Mast- und Schlachtleistung, Fleischqualität, Eiqulität) wurden auch umfangreiche Tierschutzindikatoren erhoben (Tierverhalten, Tiergesundheit), da das Tierwohl im Ökolandbau einen besonders hohen Stellenwert hat. Zum Vergleich der selbst erhobenen Leistungsdaten erfolgte eine Metaanalyse von 77 Versuchen aus der Literatur (Tab. 37 - 39 im Anhang).
Im Teilbericht C (HNE & BBG) werden Grundzüge eines ökologischen Hühnerzuchtprogramms skizziert. Dazu erfolgte als Grundlage zunächst eine umfangreiche Struktur- und Marktanalyse. In Befragungen wurden dann mögliche Zuchtmerkmale ermittelt und in Workshops mit Akteuren diskutiert. Daraufhin wurden 18 Merkmale aus drei Kategorien (Qualität, Leistung und Fitness) für einen Ökologischen Zuchtwert (ÖZW) vorgeschlagen (für Legehennen, Mast oder beide Nutzungsrichtungen). Zusätzlich wurden erste Konzepte ökologischer Hühnerzuchtprogramme entwickelt (getrennt für ökologische Kreuzungszucht bzw. bäuerliche Rassezucht). Ferner wurden 26 für eine Zweinutzung geeignete Herkünfte mit Steckbriefen vorgestellt.
Link zum Abschlussbericht und Praxismerkblatt:
https://orgprints.org/id/eprint/38589/