Gunther-Wolff-Preis
Verleihung des Gunther-Wolff-Preises 2018 und 2015, Fotos: Ulrich Wessolek
FĂŒr herausragende Abschlussarbeiten wird seit 2015 jĂ€hrlich der Gunther-Wolff-Preis vergeben. Es sollen damit zukunftsweisende Arbeiten von Studierenden Anerkennung finden. Gleichzeitig wird damit das Wirken des 2013 verstorbenen GrĂŒndungsrektors der Fachhochschule Eberswalde gewĂŒrdigt, dem die Hochschule die ausdrĂŒckliche Profilierung im grĂŒnen Bereich verdankt, den âgrĂŒnen Fadenâ, wie er es damals nannte, der in den Folgejahren zur âHochschule fĂŒr nachhaltige Entwicklungâ und zur âgrĂŒnsten Hochschule Deutschlandsâ erfolgreich weitergesponnen werden konnte.
PreistrÀger*innen
Jahr | PreistrÀger*in | Fachbereich | Titel der Abschlussarbeit |
2022 | Allan Dietz | Landschaftsnutzung und Naturschutz | Die Gewaltfreie Kommunikation als Ansatz zur Förderung von suffizientem Handeln an Hochschulen â Eine Fallstudie zur Hochschule fĂŒr nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) |
2021 | Hannah Wiemers | Nachhaltige Wirtschaft | Information und Kommunikation im Wandel â die Entwicklung digitaler Kompetenzen wĂ€hrend der Coronapandemie |
2020 | Katharina Schwarz | Landschaftsnutzung und Naturschutz | Potentials of using milk performance data as indicator for Targeted Selective Treatment in Lacaune dairy sheep in Switzerland |
2019 | Carolin Berndt | Landschaftsnutzung und Naturschutz | Elche (Alces alces, L. 1758) in Brandenburg - potentielle LebensrÀume anhand eines Habitateignungsmodells und Vergleich mit Sichtungs- und Telemetriedaten |
2018 | Madlen Haney | Landschaftsnutzung und Naturschutz | Deutsche Energiegenossenschaften im Wandel. VorstÀnde berichten, wie sie die gesellschaftliche Transformation gestalten. |
2017 | David Winger | Wald und Umwelt | Preparing for the Emerald Ash Borer - A Canadian Case study about experimental early detection and onsite monitoring methods for ash in forest stands based on visual indicators and its feasability for Europe |
2016 | Seppe Alaerts | Holzingenieurwesen | Strukturanalyse von Dendrocalamus strictus auf Basis von bildgebenden Messverfahren |
2015 | Claudia Lenz | Holzingenieurwesen | Untersuchungen zur Bildung von Kupferoxalat am Beispiel von Poria placenta |
Hintergrund: Das Wirken von Gunther Wolff
GrĂŒndungsrektor Gunther Wolff bei der Feier zur Immatrikulation der ersten Studierenden der FH Eberswalde im April 1992; Foto: Archiv der HNE Eberswalde
Der am 5. Februar 1930 in RĂŒbeland im Harz geborene Gunther Wolff studierte von 1949-1953 Forstwirtschaft in Eberswalde, an der damaligen forstwirtschaftlichen FakultĂ€t der Humboldt-UniversitĂ€t zu Berlin. Als Forsteinrichter war er bis 1956 unter anderem in Sauen tĂ€tig und widmete sich frĂŒh dem Thema der naturgemĂ€Ăen Waldwirtschaft. Die Ergebnisse seiner Arbeit flossen ein in seine 1959 in Eberswalde - hier war er seit 1956 als Wissenschaftler tĂ€tig - vorgelegte Dissertation âDas Revier Sauen: Inventur, Planung und Erfolg einer biologischen Waldwirtschaftâ. Auch seine Habilitation zur Rauchschadensdiagnose anhand von Falschfarbenluftbildern, die er 1970 in Tharandt abschloss, widmete sich einem hochaktuellen Thema. FĂŒr seine wissenschaftlichen Leistungen wurde er nach 1985 mit der Verdienstmedaille Forstwirtschaft in Gold ausgezeichnet.
âMachen Sie mal was mit Musik!â lautete der Auftrag, den der Leiter des Institutes fĂŒr Forstwissenschaften, Prof. Dr. Albert Richter ihm 1964 zur Bereicherung des betrieblichen Kulturlebens gab. Herausgekommen ist ein einzigartiges Musikfestival in der Ruine des Klosters Chorin. Wolff und seinen ehrenamtlichen Helfern gelang es, dieses Festival ĂŒber den Systemwechsel hinaus zu erhalten. FĂŒr diese Leistungen wurde er 1997 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Als Vereinsvorsitzender hielt er bis 2009 alle FĂ€den in der Hand, bis 2013 wirkte er weiter als kĂŒnstlerischer Leiter.
Gleich nach der Wende grĂŒndete Wolff den Verein der âFreunde und Förderer der forstwissenschaftlichen Lehre und Forschungâ, dessen Vorsitz er spĂ€ter auch ĂŒbernahm und dessen Vorstand er bis zu seinem Tod angehörte. Das erklĂ€rte Ziel, die Wiedereröffnung der forstwirtschaftlichen FakultĂ€t der HU in Eberswalde, mĂŒndete schlieĂlich in die erfolgreiche GrĂŒndung unserer Fachhochschule Eberswalde mit den Fachbereichen Forstwirtschaft, Landschaftsnutzung und Naturschutz, Holztechnik und BWL, zu deren GrĂŒndungsrektor er am 15. 1. 1992 berufen wurde. Im Dezember 1994 erfolgte dann die Wahl zum Rektor, ein Amt, das er bis zu seinem 68. Lebensjahr im Dezember 1998 innehatte. Auch spĂ€ter begleitete Gunther Wolff die Entwicklung unserer Hochschule mit groĂem Interesse: Er wirkte bei der Festschrift zum zehnjĂ€hrigen JubilĂ€um mit, war bei zahlreichen Veranstaltungen prĂ€sent, so auch bei unserem 20. Geburtstag, und beteiligte sich bis zuletzt aktiv an dem derzeit laufenden Forschungsprojekt zur historischen Analyse der SchlieĂung der FakultĂ€t im Jahr 1963.
Am 20. Februar 2013 ist er im Alter von 83 Jahren verstorben.